Erkenntnisse und Erfahrungen
- Die Arbeit ist oftmals sehr komplex und das Betriebsklima von Hektik geprägt. Zudem klagen Mitarbeiter über Unwissenheit, Routine und unzureichende Information beim jeweiligen aktuellen Projekt.
- Weitere Faktoren sind fehlende Selbstständigkeit (Baggern auf Zuruf), Vermeidung von Verantwortung und unzureichendes Führungsverhalten („Du weißt schon, was zu tun ist ...“).
- Die Betroffenen wissen oft nicht, dass sie für verursachte Schäden und Unfälle haften und unter Umständen strafrechtlich verfolgt werden können. Ein genereller Versicherungsschutz besteht manchmal auch nicht. Erst spektakuläre Unfälle mit Todesfolge und Schäden in Millionenhöhe machen leider immer wieder bundesweit deutlich, welchen hohen Grad an Verantwortung der einzelne Kollege auf dem Bagger oder am Baugerät trägt!
- Jedes Jahr entstehen bundesweit an Versorgungsinfrastrukturen so Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro.
Gefahren werden von allen Beteiligten unterschätzt
Viele Gefahren sind am Arbeitsplatz im Tief-, Leitungs- und Straßenbau, aber auch beim Straßenbau sowie beim Garten und Landschaftsbau anzutreffen. Daher fordert der Gesetzgeber vor Baubeginn eine Gefährdungsbeurteilung.
Von Anfang an sollten alle Beteiligten über das geplante Vorgehen umfassend informiert sein. Die Kommunikationskette zum Mitarbeiter vor Ort beim Startschuss der Gefährdungsbeurteilung ergibt eine höhere Akzeptanz und die Mitarbeiter sind motiviert, Schutzmaßnahmen als sinnvoll zu erachten. Schließlich geht es um ihren Arbeitsplatz und ihre Gesundheit – und natürlich die Sicherheit von Kollegen und benachbarten Anwohnern.
Was ist alles zu berücksichtigen?
Die Gefährdungsbeurteilung sollte alle Gefährdungen im kompletten Umfeld des geplanten Bauvorhabens einbeziehen:- Gefahren der Verkehrs- und Bodenverhältnisse
- Gefahren, die von und an bestehenden Ver- und Entsorgungsnetzen und Anlagen ausgehen
- Gefahren an und in der Baustelle
- Gefahren, die von Maschinen, technischen Hilfsmitteln und gelagerten Materialien ausgehen
- Gefahren für Anlieger und Kollegen
- Umweltverhältnisse und Umweltschutz
Die Baggerschadenstrategie
Derjenige, der an Ver- und Entsorgungsnetzen arbeitet, muss für sicheres Arbeiten sensibilisiert werden, durch folgende Präventionsmaßnahmen:- zielgerichtete Schulung
- zielgerichtete regelmäßige Kommunikation
- Registrierung der qualifizierten Mitglieder, Hinweise auf seinen persönlichen Schutz
- jederzeit Zugriff auf relevante Informationen
- Anerkennung durch Öffentlichkeitsarbeit