








Einen Tag vor der ordentlichen Mitgliederversammlung des VST am 11. Mai 2022 fand wie üblich der Informationstag des VST statt, bei dem über Trends, Entwicklungen sowie interessante Projekte aus der Branche berichtet wurde. Begrüßt vom bisherigen (und neuen) Vorsitzenden des VST, Ulrich Huber, Netze BW GmbH, und vom Geschäftsführer des gastgebenden Versorgers OsthessenNETZ, Matthias Hahner, fand die Veranstaltung unter den aktuellen Covid-19-Hygienevorschriftenb statt.
Der Informationstag bot einen spannenden Ausblick auf die Chancen für Netzdienstleister im Rahmen der Energiewende durch die verschiedenen Vorträge und Vorführungen.
E-Mobility
Markus Wunsch von der Netze BW GmbH berichtete umfassend über die Ausbaustrategie der Netze BW im Bereich E-Mobility. Erhöht sich die Zahl der E-Autos weiterhin, müssen wesentlich mehr Ladestationen eingerichtet werden. Ob privat zuhause oder am Arbeitsplatz, während des Einkaufs oder auf Reisen – Ladesäulen können nicht ‚mal eben schnell‘ aufgestellt werden, sondern es bedarf einer zielführenden Planung, damit die Energieversorgung dieser Ladepunkte seitens der Anbieter und Netzbetreiber zu jeder Zeit sichergestellt ist.
Blackoutgefahr – Netzwiederaufbau
Was passiert eigentlich, wenn es irgendwo einen Blackout gibt? Gibt es keinen Strom, fallen alle elektrischen Geräte aus. Aber auch Telekommunikation, Internet, Mobilfunk, der ÖPNV und Bahnverkehr. Tankstellen können kein Benzin mehr verkaufen, weil die Pumpen an den Tanksäulen ebenso ausfallen wie Kassensysteme oder Geldautomaten. Und wer denkt, es gäbe noch Wasser, der sitzt schnell auf dem Trockenen, denn natürlich fallen auch die Pumpstationen der Wasserversorger aus – insgesamt ein arges Schreckensszenarium für den modernen Menschen.
Damit es nicht so weit kommt, arbeiten in Europa die Übertragungsnetzbetreiber eng zusammen und kontrollieren und regeln den Stromfluss in den großen Netzen. Daniel Kolb von Transnet BW erklärte den Zuhörern anschaulich, wie Sicherheitsvorkehrungen greifen, um Blackouts grundsätzlich zu verhindern – und wie im Fall eines dennoch stattgefundenen der Netzaufbau vonstattengeht.
Glasfaserausbau – Ziele der Bundesregierung
Aus dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) berichtete Dr. Mirko Paschke, Leiter der AG Digitale Netze, über die Ausbaupläne der Bundesregierung im Bereich Glasfaser. Er stellte die dafür die Gigabitstrategie und die Digitalstrategie vor und betonte den Ansatz, dass alle Maßnahmen unter anderem dem Thema Nachhaltigkeit unterstellt sind. Wie sehr das Thema Digitalisierung des Wirtschaftsstandorts Deutschland in den Fokus der Bundesregierung gerückt ist, zeigt sich unter anderem an der Benennung des Bundesministeriums, bei dem nun an erster Stelle das Thema ‚Digitales‘ steht.
Zudem wurde klar, dass die Digitalisierung ohne die Energiebranche und deren Netzbetreiber nicht umsetzbar ist. Im Steuerkreis des BMDV sitzen daher Vertreter des VST und sorgen dafür, dass die Sicherheitsbelange der Energienetzbetreiber berücksichtigt werden.
Wie grün kann Erdgasmobilität sein?
Bei der Ohra Energie GmbH in Thüringen steht „grünes“ Erdgas ganz oben auf der Agenda. Volkmar Braune, technischer Leiter und Prokurist, informierte über das Engagement des regionalen Netzbetreibers. Ob eigene Tankstellen für Erdgasfahrzeuge oder der Aufbau einer Transportkette für das grüne Erdgas in der Region, um die Energiewende umzusetzen, geht die Ohra Energie GmbH innovative Wege und investiert in ihre Infrastrukturen.
AK Wasserstoff und Aqua Ductus
Adrianus Marco Krielen von VST-Mitgliedsunternehmen Gascade Gastransport GmbH stellt den Arbeitskreis Wasserstoff vor und berichtete zudem über das nationale Wasserstoffprojekt Aqua Ventus, welche zurzeit in der Nordsee vor der einzigen deutschen Hochseeinsel Helgoland realisiert wird. Gascade ist dabei eines der Unternehmen, die den Transport des auf hoher See produzierten Wasserstoffs ans Festland übernehmen sollen – Name des Teilprojekts von Aqua Ventus für den Transport: Aqua Ductus.
In der sich anschließenden Diskussion stellte sich heraus, dass die Sicherheitsbelange beim Umgang mit Wasserstoff für fast alle Mitgliedsunternehmen des VST relevant sind. So war es nicht verwunderlich, dass Adrianus Krielen jede Menge neuer Themen für den Arbeitskreis mitnehmen konnte.
Vorführung Bodenradar
Als Aussteller beim Informationstag informierte die Firma Radiodetection aus Emmerich am Rhein, ein weltweit führender Entwickler und Anbieter von Geräten für Versorgungs- und Erdbauunternehmen zur präzisen Ortung unterirdischer Infrastrukturnetzwerke, über die Leistungsfähigkeit moderner Ortungsgeräte. Im Außengelände konnten sich die anwesenden VST-Mitglieder von der Leistungsfähigkeit des LMX200™ überzeugen. Das Gerät verfügt über einen leistungsstarken Grid Scan-Modus und kann mit externen GPS-Daten arbeiten, um den SplitView- und MapView-Modus bestmöglich nutzen zu können. Der LMX200™ ermöglicht zudem den Export von Daten zum einfachen Archivieren von Projekten und zur Nachbearbeitung und Berichterstellung mithilfe der optionalen EKKO-Project Software zur Datenanalyse.
Hausanschlüsse richtig abdichten und befestigen
Als weiterer Aussteller konnte die Firma Büttig GmbH gewonnen werden, die expandierende Abdichtungsprodukte für Durchdringungen von Mauerwerk bei Hausanschlüssen produziert. Die GW 390 sieht vor, dass Versorgungsleitungen in diesen so genannten Durchdringungen dauerhaft abgedichtet und befestigt werden müssen. Das Traditionsunternehmen aus Koblenz stellt entsprechende Verpressharz-Systeme her und hält auch entsprechende Werkzeuge und Sonderzubehöre zum Einbringen vor.