Neuer VST-Vorstand gewählt
Auf der Mitgliederversammlung des VST am 11. Mai 2022 in Fulda wählten die anwesenden VST-Mitglieder den neuen Vorstand des VST:





VST Geschäftsstelle


Lothar Steyer, digitale Medien
VST in Berlin

Jan Syré, politische Kommunikation (syre@vst-kritis.de)
Justiziar

RA Markus Heinrich (justiziar@vst-kritis.de)
Mehr als 30 Jahre Prävention und Kommunikation für sicheres Arbeiten im Bereich von Versorgungsnetzen.
Der VST gründete sich im Jahr 2017 durch Umbenennung des Profi Partner Clubs „Sicherer Tiefbau“ e.V. in „Verband Sicherer Tiefbau e.V., 2021 in Verband Sichere Transport- und Verteilnetze/KRITIS e.V.“ Die Sicherheitsinitiative, die dem zugrunde liegt, gibt es jedoch schon seit mehr als 30 Jahren. Die regionalen Erfolge des Profi Partner Clubs, der seit 1984 die Interessen der ihm angeschlossenen regionalen Versorgungsunternehmen und Netzbetreiber verfolgte, zeigen, dass durch die partnerschaftliche Zusammenarbeit mit Bauunternehmen die Fremdeinwirkung an Kabel- und Leitungsnetzen um mehr als 60 % zurückgegangen ist.
Dennoch ...
Ausruhen auf dem Erreichten können wir uns nicht: Jeden Tag passieren Schäden an unseren Versorgungsinfrastrukturen durch Zerstörung intakter Versorgungsleitungen und den daraus resultierenden Folgen – egal ob bei Strom-, Gas-, Wasser-, Fernwärme- oder Kommunikationsnetzen. In der Folge entstehen durch den Ausfall weitere direkte und indirekte Schäden. Man kann davon ausgehen, dass jeder Euro Reparaturkosten direkt an der „Leitung im Graben“ Folgeschäden von 20 – 25 Euro nach sich zieht. Seien es Ausfälle in Gewerbe- und Industriebetrieben, seien es Ausfälle von ÖPNV und Fernverkehr oder seien es die Kosten für Personal von Polizei, Feuerwehr oder Rettungskräften. Das Verhältnis von 1 zu 25 Euro Schadensaufkommen zeigt, wie dringend unsere Versorgungsinfrastrukturen des sicheren und zuverlässigen Schutzes bedürfen. Und hier hilft Sensibilisierung für das Problem sowie vernünftige Präventionsarbeit.
KRITIS – Kritische Infrastrukturen
Im Zusammenhang des Schutzes kritischer Versorgungsinfrastrukturen (KRITIS) sowie möglicher Interdependenzschäden gibt es zudem klare Anforderungen seitens der Bundesbehörden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) sowie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) haben mit den KRITIS-Vorgaben klare und verbindliche Regeln geschaffen. Der VST – Verband Sichere Transport- und Verteilnetze/KRITIS e.V. leistet hier Präventionsarbeit gemäß der Kapitel Unfall- und Schadensverhütung.
Harmloser Schaden?
Harmlose Schäden an Versorgungsinfrastrukturen gibt es nicht! Auch scheinbar zunächst „folgenlose“ Schäden wie Kratzer oder Riefen am Leitungsmantel oder direkt auf der Versorgungsleitung ziehen meist mittelfristig gravierende Schäden nach sich. Hier kann die Korrosion arbeiten, und erst nach ein paar Jahren tritt dann eine gefährliche Havarie „wie aus dem Nichts“ auf. In der Regel muss dann der Netzbesitzer den Schaden selbst tragen, da Gewährleistungsfristen der seinerzeit ausführenden Baufirmen längst abgelaufen sind und der Beweis unsachgemäßer Arbeit nicht mehr zu erbringen ist.
Regelmäßige Sebsibilisierung
Der VST – Verband Sichere Transport- und Verteilnetze/KRITIS e.V. setzt sich bundesweit als Fachverband für sichere Bauarbeiten im Umfeld von Versorgungsleitungen, -netzen und -anlagen ein. Dabei steht die Prävention, die Sensibilisierung für mögliche Gefahrenschwerpunkte und, damit verbunden, die Schulung und regelmäßige Sensibilisierung für sicheres Verhalten während der gesamten Prozesskette von der Planung bis zur Durchführung von regelgerechten Bauarbeiten sowie dem richtigen Verhalten zum Schutz von Leben und Sachwerten bei möglichen Unfällen und Havarien im Vordergrund.
Ziel der Verbandstätigkeit
ist die Unterstützung bei der praktischen Präventionsarbeit mit dem Fokus:
- Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit/Verfügbarkeit (SAIDI)
- Umsetzung der KRITIS-Vorgaben seitens der Bundesbehörden
- Verhinderung von Havarien und Schadensfällen durch Dritte
- Verhütung von Personenschäden infolge unsachgemäßer Arbeit an Versorgungsinfrastrukturen
- Minimierung von Verletzungen und Schäden durch kenntnisreiches, sachgemäßes Handeln nach Auftreten von Unfällen und Havarien
- Kontinuierliche Sensibilisierung der betreffenden Partner, vom Netzbetreiber über die Kommunen bis hin zu den Baufirmen und ihren Mitarbeitern
- Unterstützung der Verbandsmitglieder in ihrer Präventionsleistung durch regelmäßige, zielgruppenorientierte Kommunikation zu jedweden Durchführenden von Arbeiten an und in der Nähe von Versorgungsinfrastrukturen
- Image-Gewinn für Verbandsmitglieder als Unterstützer einer bundesweiten und gesellschaftspolitisch relevanten Sicherheits- und Präventionsinitiative – nicht zuletzt im Sinn der KRITIS-Vorgaben
Das Handeln von Netzbetreibern ist ausgerichtet nach:
- Gesetzen, Normen, Regelwerken, Verträgen (z.B. EnWG, EEG, NAV, …)
- Äußere Einflüsse (zurzeit E-Mobility, Erdverkabelung, dezentrale Erzeugung, Digitalisierung/Breitbandausbau …)
- Erwartungen von Stakeholdern (Aktionäre, Kunden, Mitarbeiter, Politik …)
Daraus leiten die Netzbetreiber ihre Ziele ab im Hinblick auf z.B.:
- Personensicherheit (LTIF)
- Verfügbarkeit (SAIDI)
- Finanzen (EBIT)
- Image
Durch unsachgemäßes oder fahrlässiges Handeln bei Bauarbeiten an oder in der Nähe von Versorgungsleitungen entstehen Risiken:
- in der Versorgungssicherheit
- Personensicherheit (Gesundheitsschutz)
- durch negative Presse (Imageverluste)
Der Netzbetreiber muss Maßnahmen ergreifen, um Risiken zu vermeiden:
- Einsatz qualifizierter Firmen
- Dialog mit den Baufirmen pflegen
- Planauskunft sicherstellen
- Sicherheitshinweise vergeben
- Baustellenkontrolle durchführen
- Warnhinweise einrichten (z.B. Hinweisschilder u/o Warnbänder)